Die Welt des Sim-Racings hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt, und mit diesem Boom sind auch die Ansprüche der Fahrer gestiegen. Egal, ob Anfänger oder Profi – die Hardware muss nicht nur präzise und robust sein, sondern auch ein authentisches Fahrerlebnis bieten. Der chinesische Hersteller Moza Racing hat sich in kürzester Zeit einen Namen in dieser hart umkämpften Branche gemacht. Mit dem Moza GS V2P GT präsentiert das Unternehmen ein Lenkrad, das speziell für Formula- und GT-Enthusiasten entwickelt wurde und mit hochwertigen Materialien sowie durchdachtem Design überzeugt. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf das GS V2P GT, analysieren seine Stärken und Schwächen und geben eine fundierte Meinung ab – ganz im Stil eines umfassenden Tests.
MOZA GS V2P GT Wheel online kaufen
Einleitung: Moza Racing und das GS V2P GT
Moza Racing ist ein relativ neuer Akteur auf dem Sim-Racing-Markt, hat aber innerhalb weniger Jahre bewiesen, dass es mit etablierten Marken wie Fanatec, Thrustmaster oder Logitech mithalten kann. Der Fokus des Unternehmens liegt auf Direct-Drive-Technologie und hochwertigen Peripheriegeräten, die sowohl erschwinglich als auch leistungsstark sind. Das GS V2P GT ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen GS-Lenkrads und wurde speziell für Fahrer konzipiert, die ein Formula-ähnliches Erlebnis suchen, ohne dabei auf Vielseitigkeit verzichten zu müssen. Mit einem Durchmesser von 30 cm, geschmiedeter Kohlefaser und einer Fülle an anpassbaren Bedienelementen verspricht das Lenkrad ein Premium-Erlebnis zu einem Preis, der im Vergleich zur Konkurrenz attraktiv bleibt.
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Design und Verarbeitungsqualität
Der erste Eindruck des Moza GS V2P GT ist beeindruckend. Das Lenkrad besticht durch seine geschmiedete Kohlefaser, die nicht nur optisch ein Highlight ist, sondern auch für ein geringes Gewicht sorgt. Die Struktur besteht aus einer 5-mm-dicken Kohlefaserplatte an der Vorderseite, während die Schaltwippen hinten mit 3 mm Dicke ebenfalls aus diesem Material gefertigt sind. Das Gesamtgewicht liegt bei etwa 3 kg – deutlich schwerer als beispielsweise das Fanatec Formula V2.5 mit 1,2 kg, was jedoch durch den größeren Durchmesser und die robustere Bauweise erklärt werden kann.
Die Griffe sind mit perforiertem Leder überzogen, das nicht nur luxuriös aussieht, sondern auch einen hervorragenden Halt bietet – selbst bei intensiven Rennsessions ohne Handschuhe. Die rechteckige Form ist typisch für Formula-Lenkräder und hebt das GS V2P GT deutlich von runden Allround-Lenkrädern wie dem Moza CS V2P oder RS V2 ab. Auf der Vorderseite – der sogenannten Brustplatte – sind die Bedienelemente strategisch angeordnet: 10 mechanische Tasten mit RGB-Hintergrundbeleuchtung, zwei Drehregler, zwei Kippschalter und zwei Daumen-Encoder sorgen für eine Vielzahl an Eingabemöglichkeiten. Die LEDs an den Tasten können individuell über die Moza Pit House Software konfiguriert werden, was dem Lenkrad ein zusätzliches Premium-Feeling verleiht.
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Ein Kritikpunkt könnte die Verarbeitung der Kunststoffelemente sein, die teilweise etwas billig wirken und den ansonsten hochwertigen Eindruck leicht trüben. Im Vergleich zur ersten GS-Version hat Moza jedoch deutliche Fortschritte gemacht: Die Passgenauigkeit ist exzellent, und es gibt keine wackelnden oder schlecht montierten Teile mehr. Der Quick Release (QR)-Mechanismus, ein Markenzeichen von Moza, basiert auf dem NRG-System und gilt als einer der besten auf dem Markt. Die Montage ist kinderleicht: Ring ziehen, Lenkrad ausrichten, einsetzen und loslassen – schon sitzt es bombenfest.
Ergonomie und Bedienung
Die Ergonomie des GS V2P GT ist ein zentraler Pluspunkt. Die rechteckige Form mit einem Durchmesser von 30 cm mag zunächst ungewohnt erscheinen, wenn man von runden Lenkrädern kommt, doch sie passt perfekt zu Formula- und GT-Simulationen. Die Griffe liegen angenehm in der Hand, und die Position der Bedienelemente ist so gestaltet, dass man sie intuitiv erreicht, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Besonders die Schaltwippen aus Kohlefaser sind ein Highlight: Sie bieten ein präzises Klickgefühl und sind groß genug, um sie auch in hektischen Situationen sicher zu betätigen.
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Die Tasten und Schalter sind klar beschriftet und mit farbigen Stickern (grün, blau, rot, gelb) versehen, die die Übersicht erleichtern. Die Daumen-Encoder könnten jedoch etwas geschmeidiger laufen – sie wirken leicht steif und erfordern etwas Kraft, was in hitzigen Rennmomenten störend sein könnte. Dennoch ist die Gesamtergonomie gelungen, und nach einer kurzen Eingewöhnung fühlt sich das Lenkrad wie eine natürliche Erweiterung der Hände an.
Ein weiterer Vorteil ist die kabellose Kommunikation zwischen Lenkrad und Basis. Anders als bei vielen Fanatec-Modellen, die auf physische Pins im QR setzen, überträgt das GS V2P GT die Signale drahtlos, was die Installation erleichtert und Kabelsalat vermeidet. In Kombination mit einer Moza-Basis wie der R9, R12 oder R21 funktioniert die Verbindung einwandfrei und ohne Verzögerungen.
Kompatibilität und Installation
Das GS V2P GT ist primär für den Einsatz mit Moza-Basen konzipiert und kompatibel mit den Modellen R9, R12, R16 und R21. Die kleineren Basen R3 und R5 werden nicht unterstützt, was Moza mit der Leistungsstärke begründet: Ein Premium-Lenkrad wie das GS V2P GT soll mit einer Basis kombiniert werden, die seine Qualitäten voll ausspielt. Diese Segmentierung mag nicht jedem gefallen – Fanatec erlaubt beispielsweise die Nutzung seiner Podium-Lenkräder auch auf CSL-Basen –, ist aber nachvollziehbar, wenn man die Zielgruppe betrachtet.
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Ein großer Pluspunkt ist der optionale Universal-Hub, der das Lenkrad mit nahezu jeder Direct-Drive-Basis anderer Hersteller (z. B. Simucube oder Simagic) kompatibel macht. Damit hebt sich Moza von der Konkurrenz ab und bietet Flexibilität für Nutzer, die nicht vollständig in das Moza-Ökosystem investieren möchten. Plattformseitig ist das GS V2P GT auf den PC beschränkt, was mit der Kompatibilität der unterstützten Basen zusammenhängt. Spiele wie Assetto Corsa Competizione (ACC), iRacing, F1 24 oder Forza Motorsport werden problemlos unterstützt, und die Einbindung in die Moza Pit House Software ermöglicht eine detaillierte Anpassung der Tastenbelegung und Force-Feedback-Einstellungen.
Fahrerlebnis auf der Strecke
Wie schlägt sich das GS V2P GT in der Praxis? Um das zu testen, habe ich es mit einer Moza R12-Basis kombiniert, die 12 Nm Drehmoment liefert – eine ideale Ergänzung für ein Lenkrad dieser Klasse. Das Ergebnis ist beeindruckend: Das Force Feedback ist direkt und präzise, und trotz des etwas höheren Gewichts des Lenkrads bleibt das Clipping (Übersteuern des Motors) minimal. Selbst bei aggressiven Manövern in F1 oder GT3-Sessions bleibt das Lenkrad stabil und vermittelt ein authentisches Gefühl für die Strecke.
Die Schaltwippen reagieren blitzschnell, und die Tasten sind so platziert, dass man sie im Eifer des Gefechts leicht findet. Besonders in Formula-Simulationen wie iRacing kommt die rechteckige Form zur Geltung: Die Sicht auf das virtuelle Cockpit bleibt frei, und die flache Bauweise sorgt für ein immersives Erlebnis. Auch bei längeren Sessions – etwa Endurance-Rennen in ACC – überzeugt der Komfort. Die Ledergriffe verhindern Ermüdung, und das Gewicht des Lenkrads wird durch die hohe Stabilität ausgeglichen.
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Ein kleiner Kritikpunkt: Bei Basen mit weniger als 12 Nm (z. B. der R9 mit 9 Nm) könnte das Gewicht des Lenkrads spürbar werden, insbesondere in engen Kurven oder bei schnellen Richtungswechseln. Hier zeigt sich, dass das GS V2P GT für leistungsstärkere Setups optimiert ist. Dennoch bleibt das Fahrerlebnis auch mit der R9 hervorragend, solange man die Force-Feedback-Einstellungen entsprechend anpasst.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Mit einem Preis von 479 € (ohne MwSt.) positioniert sich das GS V2P GT im mittleren Preissegment des Sim-Racing-Marktes. Im Vergleich dazu kostet das Fanatec Clubsport Formula V2.5 etwa 350 €, während High-End-Modelle wie das Fanatec Podium BMW M4 GT3 schnell die 1.000-€-Marke überschreiten. Für das Gebotene – geschmiedete Kohlefaser, erstklassige Verarbeitung, umfangreiche Bedienelemente und der exzellente QR – ist der Preis mehr als gerechtfertigt. Moza hat hier einen Sweet Spot getroffen: Das Lenkrad ist erschwinglicher als viele Premium-Konkurrenten, ohne bei der Qualität Kompromisse einzugehen.
Stärken und Schwächen
Stärken:
👍 Hochwertige Materialien: Geschmiedete Kohlefaser und Ledergriffe setzen Maßstäbe in dieser Preisklasse.
👍 Ergonomie: Perfekt für Formula- und GT-Fahrer, mit intuitiver Anordnung der Bedienelemente.
👍 Quick Release: Einer der besten auf dem Markt, stabil und einfach zu handhaben.
👍 Kompatibilität: Dank Universal-Hub vielseitig einsetzbar.
👍 Preis: Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis für ein Premium-Lenkrad.
Schwächen:
👎 Verarbeitung: Kunststoffelemente wirken stellenweise nicht so hochwertig wie der Rest.
👎 Daumen-Encoder: Etwas steif und weniger präzise als erhofft.
👎 Gewicht: Kann bei schwächeren Basen (<12 Nm) ein Nachteil sein.
👎 Segmentierung: Keine Unterstützung für R3- und R5-Basen.
Fazit und Meinung
Das Moza GS V2P GT ist ein beeindruckendes Lenkrad, das die Messlatte für mittelpreisige Sim-Racing-Hardware hochlegt. Es kombiniert ein ansprechendes Design mit erstklassigen Materialien und einer Ergonomie, die speziell auf Formula- und GT-Fans zugeschnitten ist. Moza Racing hat mit der V2P-Version die Schwächen des ursprünglichen GS ausgemerzt und ein Produkt geschaffen, das sowohl Einsteiger als auch erfahrene Sim-Racer begeistert. Die kabellose Verbindung, der robuste Quick Release und die Vielseitigkeit dank des Universal-Hubs machen es zu einer flexiblen Option für verschiedene Setups.
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Natürlich ist es nicht perfekt – die steifen Daumen-Encoder und die leichte Plastikoptik an manchen Stellen sind kleine Makel. Doch diese Kritikpunkte verblassen angesichts der Gesamtleistung. Für 479 € erhält man ein Lenkrad, das in puncto Haptik, Präzision und Immersion mit teureren Modellen mithalten kann. Wer ein Formula- oder GT-orientiertes Setup sucht und in das Moza-Ökosystem (oder darüber hinaus) investieren möchte, trifft mit dem GS V2P GT eine hervorragende Wahl.
Meine Bewertung: 9,5/10. Ein nahezu perfektes Lenkrad, das zeigt, wie weit Moza Racing in kürzester Zeit gekommen ist. Ein Muss für Sim-Racing-Enthusiasten, die Wert auf Qualität und Performance legen, ohne das Budget zu sprengen.
